1. Mai 2010 - 22:15 – Marcel

In diesem Jahr veranstaltete JugendAktiv zum wiederholten Mal einen Ausflug, der auf den Gottesdienst zum Gedächtnis der Entschlafenen einstimmen sollte. Diesmal ging es nach Ulm.

Unser erstes Ziel war das Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, ein Gefängniskomplex aus der Nazizeit.

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Vor dem Eingang erfuhren wir zunächst ein wenig aus der Entstehungsgeschichte des Gefängnisses, das im Grunde als Prototyp der späteren KZs bezeichnet werden kann. Hier gab es noch keine Vergasung und damit keine organisierte Massenvernichtung. Trotzdem waren die Lebensumstände grausam und die Behandlung der Gefangenen unterschied sich nicht wesentlich von späteren KZs.

Auch hier gab es bereits unmenschlichste Bedingungen, wie uns klar wurde, als wir, in zwei Gruppen aufgeteilt durch die Anlage liefen.

Anfangs führte unser Weg über Hügel in denen kleine Bunker hinein gebaut waren, die u. a. als Zellen für 'prominente' Gefangene dienten.

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Besonders bewegend war das Laufen durch die kleinen höhlenartigen Zellen, in denen die meisten Gefangenen untergebracht waren. Der Boden war in regelmäßigen Abständen mit Steinplatten bedeckt, auf denen Überlebende jeweils einen kurzen Satz über die Lebensumstände hinterlassen haben. Ein weiteres, erschütterndes Zeugnis der Gräueltaten.

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Am Schluss liefen wir durch eine Ausstellung, die noch einmal alle Fakten und Ereignisse rund um dieses Gefängnis eindrücklich präsentierte.

Nach dem Ende der Führungen sangen wir vor dem Haupteingang gemeinsam ein Lied.

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Danach ging es zurück zum Bus.

 

Unsere nächste Station war das Museum der Brotkultur in Ulm.

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Dort teilten wir uns in mehrere Gruppen auf, die jeweils eine eigene Führung machten, wobei jeder Gruppenführer andere Schwerpunkte setzte, im Folgenden wird aus einer Führung berichtet.

Das Hauptthema war die Ernährungsumstände im Laufe der Menschheitsgeschichte.

Wir sahen zu Beginn eine digitale Anzeige, die eine rasch wachsende Zahl darstellte – nämlich die der Weltbevölkerung.

In der weiteren Führung wurde uns gezeigt, welchen Weg die Menschheit geht.

Während die einen vor lauter Überfluss oft dick werden, leiden die anderen täglich an Hunger..

Dabei gibt es weltweit mehr als genug Nahrung für alle, nur ist die Verteilung völlig ungleichmäßig.

Zudem wird die anhaltende Ausbeutung unserer Erde auch den Reichen irgendwann Probleme machen.

Wie diese Zukunft aussehen könnte, hat ein Künstler sehr eindrücklich auf einem Bild dargestellt...

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Doch die Führung hatte auch schönes und vor allem viel Interessantes zu bieten.

Wir konnten die Geschichte der Nahrung - hauptsächlich des Brotes - von der Antike bis ins 20. Jahrhundert nachempfinden.

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Dabei wurde vor allem klar, dass Nahrung in der Geschichte immer ein wertvolles weil begrenztes Gut darstellte. Um nichts wurde so viel gekämpft wie um Nahrung und Wasser.

Ein weiterer interessanter Aspekt des Brotes war seine Bedeutung in der Bibel, wofür es auch eine Ecke im Museum gab. Zuerst ist natürlich die Darstellung des letzten Abendmahls zu nennen, aber auch die Speisung der Fünftausend sowie Jesu Hinweis auf sich selbst als Brot des Lebens.

Dieser quasi geistliche Teil stellte einen schönen Schluss dar und nachdem alle Gruppen wieder am Eingang eingetroffen waren, gingen wir zu unserer letzten Etappe - einer Gaststätte.

Nach dem Brotmuseum hatten wir alle Hunger und ließen uns ein ausgiebiges Essen schmecken - umso mehr, da uns nun bewusst war, wie gut wir es eigentlich haben, und dass ein voller Teller keinesfalls selbstverständlich ist.

Nach dem Essen traten wir mit neuen Eindrücken und Anregungen erfüllt die Rückreise nach Stuttgart an.

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Fotos: Rene Steiger / Marcel Fayard

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